der Alt-Rehser Bienenkorb

In jedem Geschöpf der Natur liegt etwas Wunderbares.“ -  Aristoteles
„Und wäre nicht der Bauer, so hätten wir kein Brot, und wären nicht die Bienen, so litt der Bauer Not.
„So ist nach Blüten ihr Wunsch, ihr Ruhm ist es Honig zu zeugen“. - Ovid

 

Die Bienen

zum Honig als Heilmittel

Wildbienen

   
   

Die Bienen

Bevor der Mensch, war die Biene!
Biene ist nicht gleich Biene. Außerdem verwechselt der Laie Bienen, Hummeln, Wespen und Wildbienen. Die Hornissen verwechselt niemand mit den anderen - vielleicht, weil es über sie so viele fürchterliche Märchen gibt?

Was da am schönen Frühstücksmorgen auf ihrem Musbrot sitzt oder im Bäckerladen an den Streuselschnecken nagt, sind keine Bienen, sondern Wespen. Das scheint nun zwar jedermann bekannt zu sein, ist es aber nicht.

 
 


Weit genug von ihnen entfernt, läßt sich gemütlich über Bienen reden.
Jeder nutzt gern die Ergebnisse ihrer Tätigkeit, nur näher ran wollen viele Menschen nicht.

Sie begeben sich ohne Angst auf eine 1000 km lange Autobahnfahrt, doch vor dem eventuellen Stich fürchten sich die meisten, obwohl er doch, im Gegensatz zu einem Autounfall, heilsame Wirkungen hat.

Wie ist das nun mit diesen sticherigen Flügelwesen? Sie sitzen in der Mehrzahl auch bei schönstem Wetter in ihrem Stock, der Bienenwohnung. (Davon gibt es mehrfach so viele Arten, wie es Nationen und Minderheiten auf unserer Erde gibt). Klotzbeuten, Körbe, Lehmröhren; dann die hölzernen Bienenwohnungen in den verschiedensten Formen und Größen, mit und ohne zusätzliche Aufsätze (hoch oder breit) in Bienenhäusern; neuerdings Magazinen in den verschiedensten Wabenmaßen und unterschiedlichster Wabenzahl, stapelbar zu Türmen.
Wir sehen nur die Bienen, die draußen zu den Blüten, zur Tränke, zu den Knospen, zum Wald fliegen. Doch das ist höchstens ein Drittel des Volkes.

Was machen die anderen?
Sind sie faul?
Nein, im Gegenteil.
Sie putzen, füttern, bauen, wachen und erst danach, am Ende ihres kurzen 4-wöchigen Sommerlebens fliegen sie aus, um Wasser zu holen, Pollen einzutragen, Nektar zu sammeln, oder - um Ausschau zu halten nach einer neuen Nektarquelle, einem neuen Quartier.

Und genau wie im menschlichen Leben sind diese ewig Suchenden die Pioniergeister im Volk, die Quelle der Erweiterung und Erneuerung.

Doch ohne die anderen, die still und fleißig arbeiten und nur ihre Pflicht erfüllen, könnte das Volk nicht überleben. (Genauso wie im menschlichen Leben).

Sie pflegen die Nachzucht und füttern sie, sie halten die Räume sauber und verhindern damit Krankheiten, sie bauen neue Wohnungen oder doch wenigstens Zimmer, und sie bewachen das Ganze, denn Feinde, Räuber, Parasiten und tatenlose Mitesser, Eindringlinge und Diebe wie Mörder gibt es auch bei den Bienen reichlich.

Was ist solch ein Bienenvolk?
Mit Sicherheit kein Volk, auch keine Familie -, vielleicht ein Staat?
Am besten trifft noch der Begriff eines sozialen Organismus, einer Art Superorganismus zu.
Denn die einzelne Biene ist nichts, nicht einmal lebensfähig.
Entbehrt sie der Gemeinschaft und Harmonie des Großen, Ganzen, dann stirbt sie rasch.

 
 

Erst das Ganze, Große - die Gemeinsamkeit von Bienen, Brut, Bau und Beute mit der Königin und den Drohnen sowie die darin wirkenden Abhängigkeiten, das auf jahrmillionenalten Erbinstinkten beruhende Zusammenspiel macht den BIEN.

„Niemand herrscht – und doch gehorchen alle;

Niemand verwaltet – und doch ist das Leben geordnet;

Niemand sagt, was zu tun ist – und doch steht jeder auf seinem Posten.“

30 000 bis 60 000 Bienen, vom Frühjahr bis zum Frühherbst ein paar hundert Drohnen und - 1 Königin, das zentrale Wesen, das zwar nicht herrscht, ohne dessen dauernde Anwesenheit und Legetätigkeit das gesamte Bienenwesen auf Dauer nicht existieren kann, - die täglich bis zu 3 000 Eier legt, samt den daraus wachsenden Larven bis hin zur fertigen Biene, die nach 21 Tagen schlüpft, zum fertigen Drohn, der nach 24 Tagen das Licht der Welt erblickt, oder einer neuen Königin, die nur 16 Tage braucht und das alles im Schutz des selbstgebauten Wabenbaus, der in einer gesuchten, oder vom Menschen bereitgestellten Höhlung alles aufnehmen soll,

das ist der BIEN.

Aber daneben soll in dieser Behausung noch die Nahrung für die Brut und die Bienen, für Nektar, Honig, Pollen und dann Bienenbrot Platz finden.

Wo finden die Bienen den Nektar? Auf Blüten aber auch auf Blättern und Nadeln im Wald, im Schilf, selbst auf dem Zuckerrübenacker.

Wie erhalten sie im Stock die notwendige Wärme für die Brut und im Winter zum Überleben? Heute zwar mit unserer Unterstützung, doch sind sie nicht darauf angewiesen, ja allzuviel ist sogar von Nachteil. Sie erzeugen Wärme durch Arbeit, durch die Tätigkeit ihrer Muskeln.

Wie verständigen sie sich?
Mit Fühlern, durch Weitergabe von Nektar- und Pollenproben.
Können sie etwa sprechen und hören?
Nein. Aber sie verständigen sich untereinander auf ungewöhnliche Weise.
Können sie sehen und lesen?
Sehen ja, aber anders als wir, denn sie haben drei Augen.
Man sagt, sie können tanzen?
Und ob. Doch dieser Tanz dient nicht der Unterhaltung, sondern der Verständigung, der Information über Nektar- und Pollenquellen, über eine neue Wohnung, und er zeigt Reichtum des Mitgebrachten ebenso wie Richtung und Entfernung an.
Auf jeden Fall können sie phantastisch rechnen!
Denn sie fliegen nicht sinnlos zu einer entfernten Nahrungsquelle, sondern sind imstande, zu bewerten ob sich der Einsatz lohnt.
Es sind Überlebenskünstler.

Vor etwa 15 Mill. Jahren in ihrer heutigen Form als Antwort und zugleich Förderer der Bedecktsamer, unserer Blütenpflanzen, entstanden, haben sie bisher alle Katastrophen überlebt. Die Saurier gingen unter, Eiszeiten kamen und gingen, Meteoriten zerstörten ganze Landstriche und ließen es über Monate dunkel und kalt auf der Erde werden, die Bienen überlebten.

 
 

Doch jetzt kommt für sie die schwerste Zeit, und es ist die Frage, ob sie den Menschen und dessen Schädigungen wie Gifte, Monokulturen, Raubbau an der Natur und auch seine Rücksichtslosigkeit, seinen Globalisierungswahn überstehen können?

Er hat die Pflanzenschutzmittel über sie und damit auf dem Umweg über ihre Produkte - über sich - gebracht.

Er sprüht im Obstbau mit Mitteln gegen Schädlinge - Häutungshemmer - denen sie hilflos gegenüberstehen.

Er behandelt seine Obstbäume mit hochwirksamen Penicillin-Präparaten gegen eine Krankheit, den Feuerbrand, und die Bienen holen nichtsahnend mit Nektar und Pollen von diesen Blüten das Penicillin in den Honig – mit allen bisher nur zu ahnenden Folgen für sich und uns Menschen. Aber Frevler, gierige Beutemacher, Rücksichtslose unter diesen Menschen behandelen sie manchmal auch mit diesem Wundermittel Penicillin gegen eine Krankheit, die Amerikanische Faulbrut, eine fürchterlich, nicht auszurottende Geißel.

Er brachte den unvorbereiteten europäischen Bienen aus Asien den bisher schlimmsten Feind - die Varroa. (Bierdeckelvergleich: eine Varroa-Milbe auf einer Biene ist vergleichsweise so groß wie ein Bierdeckel auf einem Menschen.)

Und bald darauf brachte er in seinem Globalisierungswahn den kleinen Beutenkäfer. Der kleine Beutenkäfer, über die USA mit Bienen und Obst nach Europa gebracht, könnte der bis jetzt wohl schlimmste Feind der Bienenhaltung werden.

Und was das widersinnigste ist: grüne Ideologen, Ökologisten, eine Art Chlorophyll-Mafia - nicht die ehrlichen Naturschützer mit dem großen Herzen für das Leben, für die Vielfalt, für die unbegreifliche Schöpfung -
bestreiten ihnen, den Honigbienen, das Lebens-, das Überlebensrecht mit aberwitzigen Behauptungen.

Nun ist ja aus dieser Richtung schon viel Unfug gekommen.
Ich erinnere an die Legende von den giftigen Silberlinden, an den hirnlosen Schutz jener Kulturfolger ohne Feinde wie Kormorane, aber auch Elstern, Nebelkrähen usw., deren Überhandnehmen sichtbar zum Nachteil bedrohter Arten gerät.

Nun sind auch die Honig-Bienen dran.

Sie hätten in Europa früher (?) nie existiert, behauptete ein importierter fanatischer Heilsbringer von Amtes wegen in Schwerin - ja wo kommt denn dann die bekannte, in Bernstein eingeschlossene Honigbiene von der Nordsee-Küste her?
Hat den Bernstein vor Jahrtausenden etwa ein römischer Handlungsreisender achtlos weggeworfen?

Nur die Wildbienen und Hummeln, schreien deren Päpste, hätten ein Überlebensrecht, und sie nennen die Honigbiene neuerdings diffamierend: “Hausbiene” (wer eine Wort-Analogie zur Hausratte sieht, erkennt den Pferdefuß). Und so darf die Honigbiene in den distelträchtigen Deichwiesen an der Nordsee nicht fliegen.
Hat doch solch Schläuling behauptet, die „Haus-Bienen“ würden den Wildbienen Pollen stehlen!

Demnächst werden sie wohl auch die Hummeln verketzern, nachdem Gemüsebauern auf der Reichenau und andernorts in ihren Tomaten- und Gurkengewächshäusern kleine Hummelvölker zur Bestäubung einsetzen.

Der Staat, hat vor 100 JAHREN Sprengel gefordert, braucht ein stehendes Heer von Bienen:

 
 
 

- nicht, um wie zu Zeiten der Mongolenstürme, sie gegen andringende Feinde, von den Mauern herabgeschüttet, einzusetzen;

- wohl aber, um die lebensnotwendige Bestäubung landwirtschaftlicher Kulturen zu gewährleisten

 (ein Kilo Kleesamen wird schon beinahe mit Gold gleichgesetzt);

- um die Obstkulturen und die Obstbäume in den Gärten zu bestäuben ( je weniger Bienen in manchen  Dörfern stehen, um so schlechter sieht es mit den Erträgen aus);

- doch keinesfalls war gemeint, was heute von marktgeilen Honigproduzenten mit oft rücksichtslosem Vagabundieren praktiziert wird, nämlich die massierte Aufstellung zahlreicher Bienenvölker an einem Standort ohne Rücksicht auf die Standortimkerei.

Da entsteht dann zwangsläufig die Gefahr für die unscheinbaren Vettern unserer Honigbiene, für die Wildbienen und Hummeln, die solchem massierten Sammeldruck nichts entgegensetzen können.

Dann, aber nur dann werden sie und ihre Nachkommen Hunger leiden.

-   Die früher in Deutschland weit verbreitete und zum Glück auch noch in Mecklenburg und Vorpommern bestehende Hobby-Imkerei in den Dörfern und Siedlungen führt ganz zwangsläufig von der „Honigbiene“ hin zur „Öko-Biene“, deren Hauptzweck und Erfolg die Bestäubung der noch immer vorhandenen Wildkräuter ist.

Der Honig ist ebenso wie die anderen Bienenerzeugnisse für diese Imker, die mit dem Herzen an ihren Lieblingen und nicht zuerst am Geld hängen, ein süßer Lohn für die Mühen um die Natur.

Nun läßt sich notfalls Saatgut – wenn auch teuer - auf dem Weltmarkt kaufen.

Selbst Obst bekommen wir (schön giftig gewachst) aus Übersee und Holland (daß dabei, wie auch im Gemüsebau, den Holländern jene bahnbrechende Erfindung gelungen ist, Wasser farbig und schnittfest zu machen - siehe Tomaten und Gurken - sei nur am Rande erwähnt).  

Als wir damals in Alt-Rehse mit unseren Bienen anfingen, kamen bald die Nachbarn und berichteten von dem plötzlich einsetzenden Obstsegen in ihren Gärten und nahmen schon mal den einzelnen Bienenstich (meist noch durch eigene Schuld entstanden) in Kauf. 

Sogar Honig können wir, billiger als bei uns, im Ausland kaufen. (Ob er die Güte des deutschen Honigs erreicht, muß jeder an sich probieren, denn jeder ist sich und seiner Gesundheit selbst verantwortlich).

Aber: was wir nicht importieren können, das ist die Bestäubung der zahllosen wilden Frühblüher, der oft einjährigen Wildkräuter in den Wiesen und Feldern, an den Weges- und Waldrändern, die in ihrer Vielzahl eben nur von den im Frühjahr schon in großer Volksstärke vorhandenen Honigbienen besucht werden können.

Denn:  eine seelenlose Großflächenwirtschaft ohne jede ökologische Rücksicht hat in den vergangenen Jahrzehnten die liebenswerten unscheinbaren aber für den Naturhaushalt wichtigen Wildbienen, die kleinen Vettern unserer Bienen um Wohnung und Nahrung, also ums Leben gebracht.

Es ist eben nicht so, wie es grüne Besserwisser - übrigens ohne Kenntnis der Honigbienen wie der Zusammenhänge - immer wieder behaupten: die “Hausbienen” seien Feinde der Wildbienen und Hummeln.

Wer mal an einem Bienenstand und im Umfeld um diesen aufmerksam und geduldig Ausschau hält, der wird rasch sehen, daß allerlei verschiedenste Wildbienen nicht nur nahe dem Stand sammeln, sondern auch dort am Stand bauen - und wer im Spätsommer am Feldrain spazierengeht, der kann auf  
 
 

einer Rainfarndolde beispielsweise Bienen und Wildbienen nebeneinander erleben, sie erkennen sich nicht als Konkurrenten.

Es ist die pure Dummheit und erschütternde Unwissenheit, die solche scheingrünen Schwätzer agieren läßt, wenn nicht gar Schlimmeres dahinter steckt.

 

Was würde sein, wenn die Anzahl der Wildkräuter weiter zurückginge, weil ihnen die Bestäuber fehlten?

  • von diesen Blüten leben andere Insekten wie Schwebfliegen, Käfer, Schmetterlinge;
  • von denen leben größere wie die Vögel und Reptilien;
  • und irgendwo am Ende dieser Kette stehen wir, wir Menschen, weil wir ohnehin am Ende jeder Kette stehen und ausbaden
       müssen, was wir selbst eingeleitet und angerichtet haben;


  • Natürlich möchte kein Imker auf jene Produkte verzichten, welche die Bienen für ihn sammeln oder bereiten:

    Honig, die süße Beigabe und der Dank der Bienen für sorgsame Pflege, denn wer die nicht gibt, der wird auch kaum ernten können.
    Neuerdings erlauben sich ein paar Ärzte, den Honig, das altbekannte Heilmittel, wieder ins Gespräch zu bringen - aber natürlich nur, indem es vorher, durch Computerprogramme gestützt, gründlichst untersucht werden soll.
    Natürlich keinesfalls der landläufige, gegen Pollenallergie so überaus wichtige, einheimische Blütenhonig!
    Dazu muß es selbstverständlich ein fremder - vielleicht sogar „Dritte-Welt-Honig“ - sein, weil ja die einheimischen - wie man ausgerechnet bei „Langnese-Honigen“ festgestellt hatte - „pasteurisiert“ waren, was immer die  jetzt untersuchenden Mediziner darunter verstehen.
    Nur „medizinischer“ Honig sei geeignet, und das ist natürlich nur der aus fernem Ausland stammende Teebaum-Honig.
    Macht sich hier eine neue Lobby breit, nachdem es die Pharma-Industrie schon längere Zeit geschafft hatte, Bienenprodukte als Heilmittel verbieten zu lassen?
    Und wieder sind Mediziner die willigen Helfer?

    Pollen und Bienenbrot sind eigentlich für die Brutpflege gedacht, doch bei vorsichtiger Entnahme und zielgerichteter Anwendung bei vorheriger Allergiekontrolle von heilsamer Wirkung.

    Schon sind wir bei „Doktor Biene“.
    So heißt ein Büchlein, das uns mit der Heil- und Pflegewirkung der Bienenprodukte bekanntmacht.

    Bienengift: manch Rheumatiker oder von anderen neuralgischen Schmerzen geplagter hat sich von der Wirkung dieser Art Akupunktur überzeugen können.

    Propolis - das Kittharz.
    Ein lange in seiner heilsamen Wirkung bekannter Stoff, der nicht nur den Bienen gegenüber Krankheiten im Stock hilft, nicht nur die zugigen Ritzen in der Beute verkittet, nicht nur vor der kalten Jahreszeit das zu große Flugloch – pro polis, vor der Stadt – verengt, nicht nur größere Eindringlinge, die getötet wurden, einbalsamiert und so vor Fäulnis bewahrt, sondern ein geheimnisvoller, durchaus in seiner Zusammensetzung unterschiedlicher Stoff.
    Er wird von den Blattknospen der verschiedensten Bäume eingesammelt und eingetragen. Seine wundheilende Wirkung ist seit langem bekannt.

    Daß er nach neueren Untersuchungen sogar gegen bestimmte Krebsformen heilend wirken kann, wird der Tatsache zugeschrieben, daß Flavonoide, also Zellteilungshemmer, seinen Hauptbestandteil bilden.

     
     
     

    Schon im alten Ägypten war er den Priestern bekannt, und so gehörte er zu den geheimnisvollen Stoffen, mit denen sie ihre Könige nach deren Tod salbten, um die Mumien vor dem Verderben zu bewahren.

    Weiselfuttersaft - der geheimnisvolle Stoff, der bewirkt, daß die Königin statt in 21 Tagen wie Arbeiterinnen, oder 24 Tagen wie Drohnen, in nur 16 Tagen zu jenem Wesen heranreift, das später nicht nur eine gewaltige Legeleistung vollbringt - und das noch vor Jahren immerhin über 3 bis 5 Lebens-Jahre im Stock existieren konnte - sondern auch noch ihrem eigentlichen Namen Weisel, Weiser gerecht wird.

    Um sie herum spielt sich alles ab.

    Und so hoffen manche Menschen, die sich beim Apotheker für teures Geld das zumeist stark verdünnte „Gelee Royal“ kaufen, daß auch sie zukünftig kraft zugekaufter Vitalität und Schönheit im Blickpunkt stehen könnten..

    Daß aber die regelmäßige Einnahme von Weiselfuttersaft, dem Königinnenstoff, lebensverlängernd, das altern hinausschiebend wirken kann, wissen ältere Imker seit langem.

    Bienenwachs - noch immer ein Stoff für die Apotheken zur Herstellung von Salben -  wie für die Künstler beim Formen, aber auch, um zu Weihnachten mit Kerzen den besonderen Duft in die gute Stube zu holen.

    Heute werden Standbilder mit diesem Wachs vor der Korrosion bewahrt, weil ein Überzug mit diesem Erzeugnis der Bienen, das sie während einer Lebensphase zwischen den Hinterleibsschuppen herausschwitzen, sogar dem „sauren Regen“ wehren kann.

    Kauwachs - früher in jeder Apotheke für teures Geld zu haben. Heute kaufen wir uns Hustenbonbons, Pastillen u. ä., um unseren gefährdeten oder schon angegriffenen Hals mit Chemie zu schützen, statt auf die natürlichsten Gesundheitspflegemittel zurückzugreifen, und wir begreifen nicht, daß wir über die Geschmackszusatzstoffe, Färbemittel und was sonst noch in der Produktion der süßen oder bitteren Drogen steckt, uns weiter unbemerkt schädigen könnten.

    Wer ein Interesse daran hat, die Bienenprodukte, sofern sie unverändert und rein sind, zu verketzern, der muß schon ein ganz großes und wie sich herausstellt, merkantiles, egoistisches Interesse daran haben.

    Was die Natur uns zur Heilung und zum Wohlbefinden liefern könnte, steht einem großen Markt entgegen.

    Wer an diesen kleinen Lebewesen studieren will, der braucht nicht viel.

    Ein bißchen Platz, aber viel Liebe zur Sache, Neugier, anfangs etwas Mut gegen die Angst, mal gestochen zu werden; aber das legt sich.

    Wissen braucht man, sonst zahlt man drauf.

    Kaiser und Könige schmückten ihre Mäntel und Kleinodien mit den Bildern der Bienen, in Ägypten genossen sie bei den Pharaonen großes Ansehen.

    Noch vor kurzem bekamen Kinder in der Schule für gute Leistungen ein “Bienchen” angeschrieben als Zeichen für Fleiß und Beständigkeit.

    Und am Schluß soll nicht unerwähnt bleiben, was Tacitus über die Germanen und deren Met erzählt hat:” Sie tranken immer noch eins.”

    Und es muß ihnen gut bekommen sein..


     
     
     

    Zum Honig als Heilmittel. (Sendung in N3 und Bericht dazu im Nordkurier v. 27.11.06)

    Er kommt wieder in die Schlagzeilen, der Honig, nachdem eine übermächtige Pharma-Industrie es lange verhindern konnte, die Heilmittel aus dem Bienenvolk, zu denen ja außer dem Honig noch Bienengift, Propolis und Weiselfuttersaft gehören, in Abrede zu stellen und außerdem erreichte, daß mithilfe staatlicher Untersuchungs- und Zulassungsstellen diese Bienenprodukte bei Strafe nur noch als „Gesundheitspflegemittel“ angeboten und verwendet werden durften.

    Plötzlich entdecken einige Mediziner - nachdem andere Vertreter dieser Berufsgruppe Honig wiederholt als ungesund und wirkungslos erklärt hatten -  die Wirksamkeit des Honigs bei bestimmten Erkrankungen neu. Und damit das alles auch den richtigen, den neuen wissenschaftlichen Anstrich erhält, darf es natürlich kein einheimischer Honig sein, sondern er muß aus der Fremde, gar aus Tasmanien kommen. Wenn dann noch der Name „Teebaum“ dabeisteht, hat man ja schon halb gewonnen, ist doch bei gewissen hochfliegenden Kreisen dieser Name gleichsam zum Symbol für besondere Lebens- und Heilformen geworden. Daß Honig seit Menschengedenken zu Heilzwecken verwendet wurde, daß in der entsprechenden Literatur der Honig seit langem - wie die anderen Bienenprodukte - als Heilmittel für die verschiedensten Krankheiten genannt, zur Wundbehandlung ebenso wie bei Erkältungen, Darmerkrankungen und anderem empfohlen wurde, daß auf dem Lande aus diesem Grunde das Wort geläufig war:“ Honig näht mit goldener Nadel“, und in den Apotheken bis zu Anfang des 20. Jahrhunderts Kauwachs zur Behandlung und Vorbeuge bei Erkältungen zu haben und in der Tierheilkunde wie Zahnmedizin sowie bei Säuglingen Propolis in seiner besonderen Wirkung bekannt war, das alles scheint vergessen.

    Also muß es - ähnlich den überseeischen Heilslehren aus Indien, China oder wo immer sie herkommen und gläubig bewundert werden - fremder Honig, Teebaumhonig sein.

    Die einheimischen Bienenerzeugnisse - zudem alle in einen Pott geschmissen mit Supermarkthonigen als schlimmem Beispiel für unwirksame oder gar gesundheitsgefährdende wie ein Menetekel genannt - können da nicht konkurrieren. Dabei ist bekannt, daß ein Großteil der Honige der Großabfüller ebenfalls aus dem Ausland kommen, nur leider mitunter mit dem Makel behaftet sind, schon Antibiotika zu enthalten (erst unlängst wurden große Mengen aus dem Ausland gesperrt, weil Antibiotika enthalten waren).

    Dann kommt, ebenso falsch wie scheinwissenschaftlich verbrämt, das Wort vom „pasteurisierten“ Honig der Supermärkte. Was heißt denn “pasteurisiert“? Was wollte Pasteur bezwecken? Er wollte das, was für den Menschen gedacht war, von Ansteckungsstoffen befreien. Damals kannte man nur die Erhitzung als Möglichkeit. Heute kennen wir andere Wege. Jedem, der etwas von Honig weiß, ist bekannt, daß solch Honig vor dem Abfüllen oft übermäßig erhitzt wird, nicht um Keime abzutöten, sondern um ihn abfüllen zu können, weil jeder,  auch der beste  Honig nach kürzerer oder längerer Zeit kandiert und dann nicht mehr abgefüllt werden kann. Zudem gibt es immer noch Verbraucher, die auf Grund jahrzehntelanger Reklame glauben, daß nur flüssiger Honig guter Honig sei.

    Da fragt man sich allerdings, wie der Wunderhonig aus Tasmanien flüssig bleiben kann?Und ist er etwa nicht „pasteurisiert“, sind Keime in ihm nicht abgetötet? Doch! Nur sind es hier die Gamma-Strahlen, mit denen das erreicht wird. Also ist auch dieser „Wunderhonig“ behandelt.

    Und ein Herr Molan aus Neuseeland entdeckt scheinbar als große Neuigkeit, was bei uns jeder belesene Imker weiß - denn es steht in den meisten Lehrbüchern. Unsere bienenwissenschaftlichen Institute haben zu den von Herrn Molan „entdeckten“  Heilwirkungen seit Jahrzehnten umfangreiche Forschungen betrieben und in zahlreichen Veröffentlichungen darüber berichtet. Aber wie stets gilt in Deutschland der Prophet nichts im eigenen Lande, und so wird alles, was von weither kommt, von Medien und Menschen lauthals bejubelt und verklärt.

    Warum soll Lindenhonig vom Imker, der nicht mit Billighonigen aus Übersee gestreckt wurde, um ihn weit unter Normalpreis verkaufen zu können, keine Heilwirkung haben?

     
     
     

    Nicht anders sieht es bei Raps-, Robinien- oder anderen Blütenhonigen aus Deutschland aus, die zusätzlich noch den nicht zu unterschätzenden Vorteil besitzen, daß sie gegen Pollenallergien, regelmäßig eingenommen, erfolgreich sein können und die bei ordentlichen Imkern auch nicht „pasteurisiert“, sprich über Gebühr erhitzt werden.

    Mit dem nun hochgepriesenen „Medihoney“, einer Art Wunderdroge - er hat ja zugleich bei unserer Vorliebe für Neusprech und Engleutsch so etwas Besonderes, Gottseidank „Undeutsches“, den Duft der großen weiten Welt an sich - kann man vielleicht die bisherigen Verbote in Deutschland umgehen, selbstverständlich, indem man das Fahrrad neu erfindet und erst mal ein paar wissenschaftliche Studien per Computer auflegt.

    Haben die Herren Mediziner, die sich unlängst in N3 wortreich darstellten, die einschlägige Literatur aus Frankreich, der einstigen Sowjet-Union, Dänemark, Schweden, Deutschland und anderen Ländern Europas nicht gelesen, oder wollen sie auch nur - aus Angst vor der übermächtigen Pharma-Industrie und deren Lobby in Politik und Staat - die bisherige Herabstufung der Heilwerte aus dem Bienenvolk dadurch umgehen, daß sie nun mit etwas ganz Neuem aufwarten?

    Dann ist ja zu hoffen, daß demnächst auch wieder Propolis mit seinen Heilkräften zu Ehren kommt, besonders wenn es - gammabestrahlt - von fern, von ganz fern kommt.

    Vielleicht entdeckt ja ein australischer oder indischer Geschäftsmann - denn in Deutschland sind ja solche Überlegungen durch das DAB behindert und Versuche bei Strafe verboten -  daß solch Bienenkittharz - von besonderen Sträuchern oder Bäumen gewonnen - wie wäre es zudem mit Eukalyptus- oder Akazienhonig - auch eine bisher bei uns unbekannte Heilwirkung besitzt und selbstverständlich gammagestrahlt, den Markt mithilfe bestimmter, auf der Suche nach neuer Anerkennung befindlicher Mediziner erobert.

    Winkt da vielleicht gar ein neuer Nobelpreis für Medizin?

    Für wie dumm sollen wir eigentlich verkauft werden?

    Reicht es nicht, daß wir mit fremden Heilslehren überschüttet, unsere eigene Kultur der Medizin, der Gesundung immer mehr mit dem Bade teilweise obskurer Scheinlehren ausschütten?

    Wenn wir neuerdings wieder feststellen, daß wir uns „auf unsere Werte“ besinnen müssen, dann sollten die Medien auch dabei mitwirken. 

    Dr. Wolfgang Köpp


     
     

    Wildbienen in unserer Umgebung

    Wildbienen – wird mancher sagen – um Gottes Willen, das sind doch nicht etwa KILLER-BIENEN oder MÖRDER-BIENEN, oder was uns eine schlecht informierte Presse sonst so an Schauermärchen auf den Frühstückstisch bringt?

    Nein, keine Angst, es sind auch keine verwilderten Honigbienen.

    Wildbienen sind die entfernten Verwandten unserer Honigbienen; manche winzig klein, nur wenige Millimeter groß, andere größer als die „Honigproduzenten“. Die einen sind unscheinbar, unauffällig, andere wieder buntschillernd und farbenprächtig. Viele leben streng allein (daher auch Solitärbienen), andere haben schon einfache Formen des Zusammenlebens entwickelt.
    Sie alle sind ungefährlich. Nur ihre großen brummeligen, dicklichen und überaus fleißigen Vettern, die Hummeln, sind wehrhafter und verteidigen als Staatengründer durchaus schon mal spürbar die Gemeinschaft.
    Bei einigen Wildbienenarten fällt es schwer, die Bienenverwandtschaft zu erkennen, andere sind fast mit unseren Honigbienen zu verwechseln.
    Da gibt es Sand- und Holzbienen, Blattschneider- und Pelzbienen, Furchenbienen, Seidenbienen, Hosenbienen  (nicht zu verwechseln mit den Teenagern) und Mauerbienen – und wie sie sonst noch heißen.

    Daß sie so schwer zu erkennen und so selten noch zu sehen sind, dafür tragen wir alle die Verantwortung.

     

    Wir Menschen mit unserem Nützlichkeitsdenken haben sie nur nicht recht wahrgenommen.

    Ja, Honig und Obstbaumbestäubung, Saatgutvermehrung, das sind Begriffe, die wir mit Bienen verbinden, mit Honigbienen – und seit altersher schätzt man das Wachs, das sie uns für die Kerzen in den Kirchen spendeten. Aber Wildbienen, wozu sollen die gut sein, was geben die uns denn?

    Und so kam es, daß mit einer rigorosen Landwirtschaft, mit der Versiegelung des Bodens, der einseitigen Holzproduktion, der Beseitigung der Feldraine und Gräben und der zunehmenden Chemisierung in Gärten, Wald und Landwirtschaft auch immer mehr Arten verschwanden.

    Sie hatten keine Fürsprecher.

    Allenfalls konnten sie dort überleben, wo Honigbienen gehalten wurden, denn dort wurde verständlicherweise der gesunden Umwelt mehr Aufmerksamkeit gewidmet.

    (Und gingen doch immer wieder mal Bienenvölker durch Gift ein, so war der „Bienenvater“, der Imker, bemüht und auch meistens imstande, bald wieder ein „stehendes Heer von Bienen“ der Landwirtschaft und dem Gartenbau und damit auch der Landschaft zur Verfügung zu stellen).

    Aber Wildbienen?

    Erst als Einzelne, Enthusiasten, Forscher und Liebhaber sich mehr mit ihnen beschäftigten, sie aus dem Schatten der Unkenntnis ans Licht des wachsenden Umweltbewußtseins holten, als auch die Wechselbeziehungen zwischen dem Unscheinbaren und dem Vielfältigen um uns entdeckt wurden – und als die Freizeit zunahm und wenigstens von Einigen mit sinnvoller Tätigkeit ausgefüllt wurde – mehrte sich das Wissen  um diese bedrohten und in ihrer Erscheinungsvielfalt so beeindruckenden Arten.

    Doch wie sollte man helfen?

    Ackerwege waren zugeteert, Ackerrandstreifen umgepflügt, Grabenränder wurden regelmäßig mit der „chemischen Keule“ kurzgehalten, Wiesen hatte man trockengelegt, Brache war verpönt, Monokulturen und Höchstertragskonzeptionen in Landwirtschaft und Gartenbau standen im Wege, Holz an Schuppen und Haus mußte nachhaltig vor Schädlingen geschützt ( sprich: gespritzt) werden, der Rasen ums Haus sollte Wohlstand zeigen: englisch kurz und sauber, also kulturvoll sein. Aber er wurde derart arm.Exoten wurden von Urlaubsreisen mitgebracht und sollten mit ihren sterilen Wunderblüten die schlichte aber nahrungsreiche Einfalt der einheimischen Gewächse ersetzen. Wiesen und Koppeln wurden zu Kultursteppen „veredelt“.

    Was blieb den hilflosen Wildbienen übrig?

    Waren sie keine Kulturfolger oder hatten sie keine Fürsprecher aus Nützlichkeitserwägungen wie in Amerika (wo bestimmte Arten massenweise gezüchtet, in Plantagen bei der Bestäubung von Sonderkulturen halfen, oder wie Hummelvölkchen, die in Gewächshäusern dazu beitrugen, Tomaten und Gurken zu bestäuben), dann konnten sie sich vielleicht mit hoher Vermehrung retten. Hatte nicht Hölderlin hoffend gemahnt: „ Denn wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch.“ Doch dazu brauchten sie wiederum Nahrung und Wohnung.

    Natürlich gab es sehr bald auch ein paar Fanatiker, grüne Heilsbringer und Artenapostel, die ihnen dadurch zu helfen glaubten und noch immer wider besseres Wissen, glauben, daß sie eine Feindschaft mit den Honigbienen behaupteten und bis heute – teilweise von militant besetzten staatlichen Stellen unterstützt – praktizieren. Da wurden und werden dann mit scheuklappenartiger Halbbildung die unsinnigsten Behauptungen aufgestellt. Bäume wie die Silberlinden sollen – weil sie angeblich Hummeln und Bienen mit giftigem Nektar töten – gemerzt werden. Ganze Naturreservate werden von Honigbienen evakuiert (Nationalparks wie im Wattenmeer u.a.), oder die Haltung dieser Art wird dort untersagt; nicht selten bedient man sich dabei des abwertenden Begriffes von der „Hausbiene“.

    Doch eigenartigerweise fühlen sich Wildbienen und Hummeln in der Nähe der Bienenstände „wie zuhause“ und sind dort sammelnd und bauend anzutreffen.

    Wie können wir den Wildbienen helfen?

    Sehen wir einmal von den großen Aufgaben im Umweltschutz ab, so bedarf es weniger Mittel und nur ein bißchen Liebe und Freizeit, um in unserer unmittelbaren Umgebung etwas für die Wildbienen zu tun.
    Noch ist ja Zeit bis zum Frühjahr, um einiges vorzubereiten.
    Zwanzig cm lange Rohr – oder stärkere Grashalme und auch ebensolche Stengel vom Holunder werden gebündelt und ( nicht schaukelnd) an der Süd-oder Südostseite von Haus oder Schuppen unter Dachvorsprüngen nicht zu dunkel aufgehängt. In Hartholzklötze von entsprechendem Maß werden 8 – 10 cm tiefe Löcher mit 10, 8, 6,4 und 2 mm Durchmesser gebohrt, am besten in Reihen untereinander und quer zur Wachstumsrichtung des Holzes. Diese Klötze werden dann möglichst regengeschützt aber sonnig in gleicher Richtung angebracht.
    Lochziegelsteine werden mit Lehm ausgestrichen und als Wand gestapelt. Ein Kästchen von ca 30 x 50 cm oder auch größer kann mit einer Lehm-Strohhäckselmischung ausgefüllt und aufgestellt werden. Besonders interessant ist es, wenn man darin verschieden große, leere Schneckenhäuser befestigt.
    Wer es ganz gekonnt machen will, der stellt im Garten einen Schaukasten auf, in dem alle genannten Elemente – also die zukünftigen Wildbienenwohnungen – Platz finden. Hat dieser Schaukasten auch noch ein Dach aus Schilfrohr, dann ist das Wohnungsangebot beinahe vollkommen.
    Das wäre auch etwas für den hier und da noch vorhandenen Schulgarten.
    Sehr bald ab dem Frühjahr, das verspreche ich, wird an den verschiedensten Röhren ein immer emsigeres Kommen und Gehen zu beobachten sein. Pollen wird eingetragen werden, und bald fliegen vor den Röhren die Wachen, einzeln oder in Gemeinschaft, um die neu entstandenen Puppenwiegen zu betreuen. Dann wird der Erbauer, der aus nächster Nähe zuschauen kann, für seine Mühe entlohnt werden und einen kleinen sichtbaren Beitrag zur Rettung der Unscheinbaren in seiner Umgebung geleistet haben.
    Doch allein mit der Wohnung ist es nicht getan
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    Unsere Wildbienen sind zum Teil sehr wählerische Blütenbesucher. Zwar kann man etliche Arten auf Obstblüten bei der Arbeit beobachten, doch andere kennen nur ganz bestimmte Wildkräuter als Nahrungsquelle oder können nur diese bestäuben. Deshalb sollte es in den Gärten mehr vielfältig blühende, wiesenartige Grünflächen geben, und ein ständig wechselnder Blühreichtum einheimischer Arten macht dann nicht nur unseren Augen Freude. Auch, wenn dann zunehmend wieder Schmetterlinge in bunter Vielfalt unsere Gärten besuchen. Mit den Flächenstillegungen in der Landwirtschaft, sofern sie über mehrere Jahre gehen, werden die Wildbienen mehr Chancen haben als mit den Grassteppen moderner Tierproduzenten, und vielleicht lernt manch Rinderhalter wieder, daß die von den Bienen übertragenen Kreuzhefen der Wildkräuter ein vollwertiges Heu garantieren. Wir aber sollten unseren Einfluß geltend machen, daß Gräben, Feldraine und Teichränder nicht mit Chemikalien behandelt werden. Die Natur insgesamt, aber auch die unscheinbaren Vettern unserer Honigbienen, die Wildbienen, werden es uns danken getreu dem Dichterwort:  Alles in der Welt ist wunderbar für ein paar wohlgeöffnete Augen.“

    Enttäuschen muß ich nur den, der glaubt, mit Wildbienen nun seinen Honigbedarf stillen zu können.

    Dem sage ich wie meine Frau zu mir:“ Hei is klauk as sine Immen, blot Honnig kann hei nich schieten.“

     

    Dr. Wolfgang Köpp

    An der Wache 2

    D-17217 Penzlin

     

         
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