Gratulationen


zum 5-jährigen Jubiläum Dabeisein sapere aude zum 10-jährigen Jubiläum
 


Rudolf Krug zum 30. Geburtstag W. Jaeger zum Geburtstag zum Geburtstag von Wolfgang Jaeger 10.3.81

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5. Jubiläum  
  Zum fünfjährigen Jubiläum

Ein Mensch , der sich mit Schmerzen quälte,
sehr schnell den Weg zum Doktor wählte.
Der untersuchte kurz - und spritzte,
wonach der Mensch in Ängsten schwitzte
und krumm und lahm, doch mit Verstand,
noch rasch den Weg zu Gaulke fand.

Ein Klingeln - und die Tür ist offen.
Ein blondes Lächeln läßt verhoffen,
er zückt rasch der Verordnung Schein,
man trägt ihn in die Liste ein.
Er kann auch nach privatem Zahlen
sich unter kund’gen Händen ahlen.

Zuerst jedoch muß man sich setzen.
Es fehlt zumeist an leeren Plätzen,
weil andre, die nach Lindrung streben,
sich früher auf den Weg begeben -
und nun im Vorraum krumm verharr’n
und in die alte Zeitung starr’n.

Dann, endlich, sieht man, sich entblößend,
fast wie ein Galgen, furchteinflößend,
steht ein Gerät an einer Liege,
daß man die Gräten Dir verbiege.
Man hängt den Kranken in die Schlingen,
daß sich ihm Schmerzlaute entringen.

Ein andrer kommt ins warme Becken.
Doch will er grad bequem sich strecken,
trifft ihn, ganz unverhofft ein Strahl
heiß Wasser auf den Punkt der Qual.
Der Meister lenkt’s mit sich’ren Griffen
Dorthin, wo uns der Schmerz gekniffen.

Man wird gedreht, bestrahlt, gewendet,
ist froh, wenn das Martyrium endet.
Nach einem letzten kalten Guß
Ist heute mit dem Foltern Schluß.
Man läßt uns auf den Ruheliegen
In eng gerollte Decken schmiegen.

Und unter wohligem Gestöhne
Hört man noch ein paar sanfte Töne,
die durch den Raum zu schweben scheinen.
Man spürt ein Kribbeln in den Beinen,
der Kopf wird schwer, müd das Gebein,
schon schläft man vor Erschöpfung ein.

Hat als Verschreibung man Massage,
gerät der Meister erst in Rage.
Er klopft und knetet, zerrt und biegt,
bis Dir Dein Knie im Nacken liegt.
Dann kannst mit schmerzbefreitem Rücken,
Du Dich auch endlich wieder bücken.

Ganz sicher träumen noch die Damen,
die Gaulkes Dienst in Anspruch nahmen,
wenn dessen Künste zu früh enden,
von seinen kräftig-sanften Händen
und wünschen sich wohl manches Mal,
die Wiederholung solcher „Qual“.

Auch für uns Männer, sein wir ehrlich,
sind Schmerzen oftmals sehr beschwerlich.
Man nennt uns zwar das stark’ Geschlecht,
doch haben wohl die Frauen recht,
die meinen, daß wir oft schon schrei’n,
beim allerkleinsten Zipperlein.

Da hat der Gaulke dann ein Mittel,
das kommt im weißgestärkten Kittel,
schlank, blond, - mit sanftem blauen Blick
gibt sie Dir ein Gefühl zurück,
daß du Dich, bisher schmerzgestreßt,
in ihren Händen fallenläßt.

Gäb’s so was auf Rezept, ich wette,
daß jeder Mann stets Schmerzen hätte,
um unter solchen sanften Händen
sich wohlig hin-und-her zu wenden,
um endlich, nach dem Dreh’n und Stauchen
in stumme Träume einzutauchen.

5 Jahre gibt’s schon diesen Garten
der Wohltat, und man kann drauf warten.
Daß bald für unser Nutz und Frommen
Dazu noch andre Künste kommen.
Der Kräuter Heilkraft samt verscholl’nem Wissen,
läßt uns dann Spritzen und Tabletten missen.

Laßt, Eckhard - und Ihr blonden Schönen
Euch heute mal von uns verwöhnen
Mit Blumen, Dank und guten Worten,
so, wie Marita es mit ihren Torten,
mit Aal und Speisen heut’ vollbracht,
damit man auch noch später sagt:
„Es lebe hoch von spät bis früh
des Gaulkes Physio-Therapie.“

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Dabeisein  
  „Dabeisein, wenn der Genuß entsteht“, so las ich nachdenklich beim Tranke,
und dabei kam, ihr werdet’s verstehn, mir ungewollt der Gedanke:

„Dabeisein, wenn der Genuß entsteht
und der Gast auf den Gerstensaft lauert,
der Wirt verträumt hinterm Tresen steht
und den mangelnden Umsatz betrauert.
Da lob ich mir einen Wirt wie Schmidt,
der läßt seine Gäste nicht lauern.
Wenn der geschürzt in die Runde tritt,
Wird keiner sein Hiersein bedauern.
Dann steigt der Wert von Rampendahl,
lautstark wird Prosit gerufen.
Am Ende torkelt der ganze Saal
rampendahl über die Stufen.“

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sapere aude  
  W. Jäger zum Geburtstag
( mit den Anfangsbuchstaben von „sapere aude“)

Suche nach Kräften dein Wissen zu mehren,
Sicheres Wissen schafft Klarheit und Licht.
Sollten Probleme den Weg Dir erschweren,
Schaff Dir mehr Wissen, so hat Dein Wort Gewicht.

Anfangs war Dunkelheit auf unsrer Erde,
Aber der Apfel der Eva schuf Wandel.
Alle Begierde vom Weib bringt Beschwerde,
Achte drum stets auf die Früchte beim Handel.

Peinlich wird’s meist, wenn man Hilfe nicht achtet.
Plötzlich erkennt man, so kommt man nicht weit.
Praktisches Wissen wird zu oft mißachtet.
Positiv wirkt es, denkt man stets zu zweit.

Einer allein hat sein einzelnes Wissen,
Er denkt empirisch, versteht’s als Erfahrung.
Ernsthaftes Denken wird oft Dir verrissen.
Erst der Gedankenstreit schafft dem Geist Nahrung.

Reich Deinen Freunden vertrauend die Hände,
Rede zu ihnen wenn schwer Dir ums Herz.
Rettend dringt Freundschaft durch dichteste Wände,
Redlichkeit birgt sie sogar noch im Scherz.

Einsam steht oft man, den Kopf steif im Nacken.
Endlos und ziellos scheint alles zu liegen.
Eben noch glaubte man, kein Ding zu packen,
Ein rechtes Wort hilft dann, Sorgen besiegen.

Aber wir sind nicht alleine im Leben,
Auch wenn wir meinen es selber zu wagen,
Adam und Eva hatt’s immer gegeben.
Alles soll’n die zwei zusammen ertragen.

Unglück und Glück trägt sich leichter gemeinsam,
und auch der rechte Weg findet sich eher.
Unser Geschlecht lebt nun mal nicht gern einsam,
Unter Bedrängnis kommt rasch man sich näher.

Denke im Leben nicht nur ökonomisch,
Denn, Freund, die Freude läßt schwer sich bemessen.
Derb gesagt, ist bloßes Rackern nur komisch,
Du, Wolfgang, liebst ja auch Weib, Wein und Essen.

Endlich am Ende mit all meinen Grillen,
Endlos wohl wollten die Verse Dir scheinen.
Etwas, mein Lieber, so hoff ich im Stillen,
Ernte ich einst auch als Dank von den Deinen.

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10. Jubiläum  
  Zum 10-jährigen Geschäftsjubiläum

Eins, zwei, drei im Sauseschritt eilt die Zeit; wir wollen mit,
doch wir merken voller Gram – es erfüllt uns auch mit Scham,
daß wir nicht mehr – wie wir woll’n, möchten, dürfen, können, soll’n.

Mancher hofft dann auf ein Wunder, nimmt Viagra und solch Plunder,
hofft auf Lind’rung der Gebrechen, durch die Karten und Besprechen,
statt mit Einsicht und Verstand, hinzugehn zum Ärztestand.

Dort sind jetzt die Räume leerer, denn zehn Euro fallen schwerer,
und man muß nicht lange lauern. Doch dann hört man mit Bedauern,
daß der Weg umsonst geschehn, man soll rasch zu Gaulke gehen.

Ach, wer kennt nicht diesen Mann, der mit seinen Händen kann,
was die andern mit viel Worten, Salben, Spritzen aller Sorten,
nicht so recht zu Wege bringen. Gaulke wird das meist gelingen.

Doch gemach. – Hier mußt Du warten, denn von seinen vielen Arten
Uns die Schmerzen zu ersparen, haben andre auch erfahren.
Und so hockt man dichtgedrängt, in den Vorraum eingezwängt.

Dort sitzt Evchen, die Blondine – und mit kühl-verlegner Miene
Nimmt Rezepte sie entgegen, um sie sorglich abzulegen,
denn der Meister legt erst fest, was sich damit machen läßt.

Auf den Zetteln stehn Massagen, doch der Chef will – ohne Fragen –
Einmal andre Dinge machen, denn er kennt so ein paar Sachen,
die er neulich erst studiert – und an uns nun ausprobiert.

Für die Einen, die da sagen, er sollt’ sie von ihren Plagen
Nur durch drücken, quetschen, zwicken wieder ganz zurechte rücken,
kann er mit bewährten Dingen, manch Patienten Freude bringen.

Doch die andern – mit Verstand – lernen nun so allerhand,
wie man – mit Dagegendenken – selbst kann seine Heilung lenken.
Ach, sie sind dann sehr erstaunt – und der Meister gutgelaunt.

Für die runden Frauenlenden unter kund’gen Gaulkehänden
Mag das sanftgeführte renken an den schmerzenden Gelenken
Die erhoffte Heilung bringen, hörn sie Eckardts Stimme klingen.

Uns wär’ wohler, wenn von schlanken Frauenhänden wir erlangten,
was uns linderte die Pein, doch das soll wohl nicht mehr sein.
Nur noch Kerle um uns rum? Sag doch, Eckardt bloß: warum?

Denn wir Männer wünschten sehr, wieder ein paar Mädchen her,
die gekonnt mit sanften Blicken uns mit ihrer Kunst erquicken;
weil der Schmerz sehr rasch entflieht, wenn man solche Grazien sieht.

Deiner Frau Gebäck und Torten, saurer Aal und andre Sorten
Wohlgeratner Küchenprachten, sind zwar auch nicht zu verachten.
Doch, so bitt’ ich – gönn uns wieder ein paar wohlgefüllte Mieder.

Eckehardt, Du weißt zu gut, was bei Männern Wunder tut,
die von Schmerzenspein geschlagen, ihre Sorgen zu Dir tragen.
Denn die Heilung kommt bestimmt, wenn das Auge Labung nimmt.

Wieder sind fünf Jahr’ vergangen. - Vor zehn Jahren angefangen,
bist Du nicht mehr wegzudenken! Doch was sollen wir Dir schenken
außer unserm Dankeschön? – Laß Dir’s immer wohlergehn!

Knoble, tüftle, suche weiter; bleib gesund und immer heiter.
Laß Dir nicht von manchen miesen Leuten diese Welt verdrießen.
Anerkennung bleibt Dir doch! – Und darauf ein dreifach Hoch!!!

Laß Dich heut’ von uns verwöhnen, die bei Dir sonst meist nur stöhnen.
Lausch den Worten jener Frau’n, die auf Deine Hilfe bau’n.
Es lebe hoch, wir lieben sie: des Gaulkes Physio-Therapie!

Dr. Wolfgang Köpp

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Rudolf Krug zum 30. Geburtstag  
  Süh so, segg’n all hier up dat Flag, Kraug hett hüt sinen Namensdag,
dor ward sick dat woll hür’n, dat wi em grateliern.
Hei högt sick dortau sicherlich un sport denn ook mit Buddels nich.

Du büst nu dörtig Johren old, so old ward nich een Swin,
un dat möt’st du am bedsten weiten, wieldeß sei di jo Veiharzt heiten.
Hüt grateliert di Pier un Kauh un Oß un Schaap un ick dortau
Un Nietzen Korl un Gina, so väl Lüd wir’n noch nie dor.
Mien Fruu makt di ehr Observanz, din Fruu dei hett’t lang dahn
Un noch een ganzen Kattenswanz von anner Lüd kem an.
Du glöwst, sei wulln blot gratelieren, ne, Brauder, dinen Snaps probiern,
Dei treckt de Kirls so an.
Nurdhüser Duppelkurn dat is, wat uns hüt hier vereint.
Na klor, na ja, dat is gewiß, din Namensdag is ook gemeint.

Mit dörtig kümmst du in dat Öller, wat manchmol sihr gefährlich is,
so buten ward de Minsch wat völler, dat treckt na binnen, sett sick fast,
sin Fruu de fäuhlt de Leiw sick rögen, hei will sein Rauh,
hei mag nich mögen – un sühstewoll, schonst is’t vörbi,
mit de verleiwte Spälerie. Krach giwt in’t Huus, hei hett nu naug
un treckt denn af, hen nah den Kraug.
De ein’n de führn dunn segeln, ick mein man so tau’m Bispill,
de annern gahn tau Jagd; nu, Stine schümp nich, ick bünn still.
Ick dacht, wi lihrten em bitiden, de gauden un de slichten Siden.

Doch wenn een in’t Pastuurnhuus sitt, dat farwt gewiß ook af,
dunn löppst du ümmer in de Mitt un kümmst von Weg nich af.
Un is din Tid ook einsten rüm, du kümmst tau Petrus rupp,
denn, Brauder, kiek di fixing üm, denn föllt dat glik di up,
Köpp is nich dor, Korl Nietzen fählt, de annern hier kannst nich entdecken,
de di eins argert un ook quält, de hebbens all tauhopen stäken,
un salln von düwels Grotmudder, nu Dag vör Dag Blautprowen trecken.

So gliekt, Rudolfus, dat sick ut.
Na, dorup lat’t uns eenen heben, un böört dat Glas nu an de Snut,
un raupt: Rudolfus, de sall läben.

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W. Jaeger zum Geburtstag  
  Hätt allens sine Wissenschaft un wäuhlst du ook mit aller Kraft
Un fählt di blot son bäten Pli, dunn, Wölfi geiht di dat perdü.

Nu is all wedder een Johr üm, wi wulln di grateliern,
mit Bauk un Sluck un Rükebusch un dinen Snaps probiern.
Lat hüt de Ökonomia un ook den Meß bisiden,
wi sünd jo doch taum fiern dor, un nich, üm uns tau striden.

Strid häst du naug up din Kolchos, wat sall man dorbi rührn.
De argern di mit Zuckeldraw, un du wisst plengschaß führn.
Weck bummeln un weck rohren, weck supen, stahn un kreihn,
un dine Assessoren sünd blot in’n Huus tau seihn.

Wat sall di een Entspekter, de tidig lallt un wankt
Un statts sin Deil tau schaffen, blot mang de Farken jankt.
De Ossen hebben keenen Toom, sei loopen von allein,
De Swinkarr löppt vull an‘nen Boom, so duun is ehr Kaptein.

Din Weihdag hett ok ehren Grund, du hest in een Huus eene Adder
Un büst du stark ook un gesund, de bit di mör, min leew Gevadder.
Wenn du ehr nich de Gifttähn treckst, er wiest, wer Huusherr is
Un sei nich an de Keddn legst, dunn bliwt dat Argernis.

Wat sall di Eener raden, wat is dorbi tau dauhn,
Den knipen un den striken un ook dortwischenhaugn.
Eis Pitschen un eis Kauken, blot all’ns mit Vörbedacht
Un wunnen hett an Ennen, dei, wecker tauletzt lacht.

Versäuk dat nich allein, verlat di mihr up Frün’n,
Dunn schient in din Kolchos ook wedder eis de Sünn.
Nich ümmer is gaud Wedder, doch stahn wi fast tausammen,
denn kann uns Fründschaftsblaumen, nich Is noch Frost verklamen.

Denn hett dat nich blot Wissenschaft, denn wäuhln tauhop wi mit uns Kraft
Denn lett uns sicher nich de Pli, denn Wölfi gahn wi nich perdü.

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Wolfgang Jaeger 10.3.81  
  Du erwartest heut sicher von mir ein Gedicht und es soll schön zum Rahmen passen.
Doch zum Hofpoeten tauge ich nicht, das will ich den Schmeichlern lassen.

Davon gibt es reichlich, die Zucht kommt voran, weit besser als Ferkel und Kälber,
und packen wir sie nicht beim Kragen an, dann packen sie uns bald selber.

Denn die uns schmeicheln, uns streicheln und lecken, auf die können niemals wir bauen.
Die lassen uns notfalls im Unrat stecken, im Dreck unsrer Rinder und Sauen.

Wenn Wohlverhalten Freundschaft bringt, wird sich Eigennutz stets wohlverhalten,
und, indem er das Lob der da oben singt, kann er eigennützig walten.

Ich mach keine Verse zur eignen Erbauung, oder liefere sie auf Befehl prompt.
Ich schreibe auch nicht zur bess’ren Verdauung, sondern so, wie’s mir grad in den Sinn kommt.

Ich komme wie immer den Gruß zu entbieten – und der Freundschaft verlässliches Band,
drum laß ich es künftig bei Glückwunsch und Blüten – und drück lieber fest Dir die Hand.

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